Lutz Kirchner

Freier Künstler aus Kassel

2003 | mutterundkind

Fotoarbeit 3-teilig

Fotos gerahmt
76 x 126 cm, 11 x 11 cm, 11 x 11 cm
2003

© Foto: Lutz Kirchner

Die Bilder zeigen Ausschnitte von Schwarz-Weiß-Fotos, von Schnappschüssen, von alltäglichen Berührungen (Begegnung) zwischen Vätern und ihren Kindern. Gezeigt werden ausschließlich Hautpartien.
Mit den Bildern möchte ich, aus meiner Sicht als Mann, einen Beitrag leisten zu Diskussionen über Gleichstellung, Erziehungsrollen und über körperliche und emotionale Nähe von Vater zu Kind.
Gleichstellung als gesellschaftliche Grundlage für ein wertschätzendes Miteinander kann meiner Ansicht nach nur als gesamtgesellschaftliches, d. h. alle Bereiche dieser Gesellschaft betreffendes Anliegen diskutiert werden. Der gegenwärtige Diskurs konzentriert sich häufig auf die bislang traditionell von Männern dominierten Bereiche unserer Gesellschaft.
Aus diesem Grund möchte ich mit meinen Bildern auf weitere Aspekte der Diskussion um Gleichstellung aufmerksam machen:
Erziehung ist nach wie vor ein von Frauen dominierter gesellschaftlicher Bereich. Das Festhalten an einer entsprechenden Rollenverteilung von Männern, als auch von Frauen, verhindert gesellschaftliche Veränderung, auch in scheinbar nicht direkt betroffenen anderen Bereichen unserer Gesellschaft.
Körperliche Nähe von Vater zu Kind wird nur selten thematisiert. Assoziationen wie „Missbrauch“ oder „Misshandlung“ behindern zusätzlich eine konstruktive Diskussion. Im öffentlichen Diskurs findet – außer in der Werbung – häufig eine Reduktion auf das Thema Gewalt von Männern an Kindern statt. Ohne diesen Aspekt aus den Augen zu verlieren, findet mit dem Zeigen der Bildausschnitte eine Erweiterung des Themas auf die positiven Seiten körperlicher Nähe von Männern zu Kindern ihren Ausdruck.